Umweltsensitive Ampelschaltung

Saubere Luft durch Künstliche Intelligenz

Wenn sich die Schadstoffbelastung an der vielbefahrenen Alfredstraße in Rüttenscheid einem kritischen Grenzwert nähert, springt die Umweltsensitive Ampelschaltung an. Sogenannte Pförtnerampeln an insgesamt acht Kreuzungen sollen dafür sorgen, dass der Verkehr durch verkürzte Grünphasen besser fließt. Und dass so die Luft an der dichtbebauten Straße durch Abgase nicht noch weiter belastet wird.

Testlauf

Im Frühjahr 2022 startete das Stadtamt für Straßen und Verkehr einen vorerst letzten Testlauf, um das neue System zu installieren. Bislang war die umweltsensitive Ampelschaltung manuell gesteuert worden, voraussichtlich ab Sommer 2022 soll der Betrieb dank Künstlicher Intelligenz (KI) vollautomatisch laufen.

Vollautomatische Pförtnerung durch KI

Die technische Herausforderung: Die Luftqualität wird anhand von Stickstockdioxid-Messwerten und Wetterdaten kontinuierlich überwacht. Gleichzeitig erfolgt eine automatische Erfassung und Vorhersage des Verkehrsaufkommens. In der Folge können dann selbsttätig entsprechende Schaltungen der Pförtnerprogramme und Aktivierungen der Verkehrsinformationstafeln ausgelöst werden.

Grenzwertüberschreitungen

Bei prognostizierten Grenzwertüberschreitungen wird der Verkehr am Folgetag mit differenzierten Ampelschaltungen in der Zeit von 5:30 bis 19:30 Uhr reguliert. Bei aktiver Pförtnerung werden Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen zusätzlich bereits am Vortag mit dynamischen Verkehrsinformationstafeln informiert.

Seit 2020 wird das Projekt Umweltsensitive Ampelschaltung als Teil des gerichtlichen Vergleichs zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Essen zur Vermeidung von Fahrverboten umgesetzt. Ziel ist die Minderung der Stickstoffdioxid-Belastung auf der Alfredstraße.

 

(veröffentlicht am 02.05.2022)