Foto: Parkanlage in der Stadt Essen mit Kastanienbaum

TreeCop: Sensoren steuern Bewässerung von Stadtbäumen

Bundesweites Pilotprojekt

Den mehr als 200.000 Essener Stadtbäumen geht es in heißen Sommern schlecht. Inzwischen leidet jeder vierte Baum unter Trockenstress und muss intensiv bewässert werden, damit er nicht abstirbt. In den vergangenen zehn Jahren hat die Stadt rd. 34.000 Stadtbäume verloren. Gleichzeitig werden diese in Zeiten des Klimawandels aber immer wichtiger. Um das Bewässerungsmanagement zu optimieren und den Baumbestand zu erhalten, hat die Stadt Essen 2020 gemeinsam mit der Universität Trier mit TreeCop ein smartes Bewässerungsmanagement-System für Stadtbäume entwickelt. Mithilfe von Copernicus-Satellitendaten zum Trockenstress, gekoppelt mit Bodenfeuchtesensoren, kann so der tatsächliche Wässerungsbedarf ermittelt werden. In einer ersten Pilotphase wurden 45 ausgewählte Stadtbäume sowie Bäume, die als Baumdenkmale besonders schützenswert sind, mit Sensoren ausgestattet. Weitere folgen nach und nach.

Wie funktioniert TreeCop?

Unter der Erde und hoch über unseren Köpfen ist die smarte Technik „versteckt“: Die Bodenfeuchte-Sensoren werden im Wurzelbereich der Bäume platziert. Für die Übertragung der Information wird vor allem das flächendeckende LoRaWAN-Datenfunknetz der Stadtwerke Essen genutzt. Die Sensordaten werden per Funk in Datenbanken übertragen, wo sie von den Stadtförstern ausgewertet werden und Aufschluss über den Zustand des Bodens geben. Durch Anreicherung der Satellitendaten mit diesen Sensormessungen wird ein stadtweites Monitoring ermöglicht.

Vorteile von TreeCop

Dank TreeCop kann die Bewässerung der Stadtbäume effektiver geplant und optimiert werden. Denn mit mehr als 200.000 Bäumen an Straßen und in öffentlichen Grünanlagen außerhalb der Essener Wälder zählt Essen zu den grünsten Großstädten Deutschlands, musste aber in den Dürrejahren 2018 und 2019 rund 1,2 Mio. Euro für die Wässerung von Stadtbäumen ausgeben. Ein junger Baum beispielsweise benötigt alle 7 Tage 100 Liter Wasser. Deshalb hilft Treecop den Bäumen in der Stadt Essen beim Überleben. Zudem werden durch den gezielten Einsatz von (Trink-) Wasser und natürlich auch von Personal, das die durstigen Bäume wässert, Ressourcen eingespart.

Fördermittelgeber

Das Projekt TreeCop wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.