Foto: Geonetzwerk Ruhr

Geonetzwerk Ruhr

Best Practice für digitalisierte Geodaten

Vor zehn Jahren in Essen gegründet, heute deutschlandweit Vorreiter auf dem Weg zur vernetzten Smart City: Die innovative Kooperation der Städte und Kreise im größten Ballungsraum Deutschlands hat mit dem Geonetzwerk Ruhr eine beispielhafte digitale Drehscheibe für Geodaten geschaffen und damit Pionierarbeit in Sachen Wissens- und Knowhow-Transfer geleistet. Die Geodaten sind im Portal geonetzwerk.ruhr als open data kostenfrei für alle interessierten Nutzerinnen und Nutzer verfügbar.

Steigernder Bedarf an Geodaten

„Die digitale Transformation der Verwaltung mit Geodaten und der ständig steigende Bedarf an digitalisierten Geodaten, die über die jeweiligen kommunalen Stadtgrenzen hinausgehen, waren vor zehn Jahren für die Stadt Essen Anlass für die interkommunale Zusammenarbeit im Geonetzwerk Ruhr“, so Dr. Frank Knospe, Leiter des Amtes für Geoinformation, Vermessung und Kataster bei der Stadt Essen. Heute ist die Plattform Grundlage und unverzichtbare Infrastruktur in einer datengetriebenen Gesellschaft.

Geoportal bündelt sämtliche Daten der Region

Sämtliche Geodaten der Region sind in digitaler Form gebündelt in Geoportal und Geokatalog zu finden, zudem flächendeckend aktuelle Basisdaten und Schrägluftbilder sowie weitere Produkte wie eine fotorealistische 3D-Darstellung (3D-Mesh) der Region und eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Denkmalliste. Eine regionale Straßenbefahrung rundet das digitale Orientierungs-Portfolio ab. Jüngstes Produkt ist die Kartenanwendung Kommonitor: Das OpenSource-Projekt ermöglicht es Kommunen, (Geo-) Daten schnell und unkompliziert zu veröffentlichen und beispielsweise Geodaten und Statistiken interaktiv in Karten zu visualisieren und Analysen durchzuführen. Dazu zählen Zeitreihenanalysen, räumliche oder inhaltliche Vergleiche sowie Erreichbarkeitsanalysen. Daten können mit wenigen Klicks exportiert und für weitergehende Analysen genutzt werden.

Daneben enthält das Portal auch smarte Anwendungen wie eine Bebauungsplanübersicht mitsamt Leitfaden für die Bauleitplanung oder einen Radroutenspeicher.

Bereicherung für Zukunftsaufgaben

Das Netzwerk bündelt gemeinsame Kompetenzen und stellt kommunale Daten wie auch neue Anwendungslösungen für kommunale, regionale und überregionale Nutzer bereit. Digitale Rauminformationen für weitergehende Analysen bilden die Basis für die Zusammenarbeit der Kommunen bei Aufgaben wie Klimaschutz, Energieversorgung und Mobilität und sind vielfältige Bereicherung für Zukunftsaufgaben von Kommunen, Region und Land.

Benötigt werden sowohl umfangreiche Geobasisdaten als Grundlage für Digitale Zwillinge, als auch für die Verknüpfung und Vernetzung von Daten. Insbesondere die Themen 3D sowie Echtzeit-Sensordaten sind künftig integraler Bestandteil von kommunalen Dateninfrastrukturen, insbesondere auch die KI-basierte Auf- und Weiterverarbeitung der Daten anstelle einer bloßen Bereitstellung.

Die aktuelle Publikation Best Practice 2022 – Geonetzwerk.metropoleRuhr bietet einen Überblick über die vielfältigen Projekte der Kreise und Kommunen im Digitalisierungs- und Geoinformationsbereich.

 

(veröffentlicht am 15.11.2022)